Masters of the Universe:

THE LAST JOURNEY

Chapter 2

 

Evil-Lyn verabscheute diese Welt. Sie konnte den Gestank, diese Landschaft, die dunkle Himmelsfähre nicht mehr ertragen. Von Tag zu Tag wurde der Hass größer. Der Hass auf die Himmelsfähre, der Hass auf dieses Leben, der Hass auf Skeletor, der sie mit aller Macht hier festhielt, ihr mit dem Tode drohte! Er würde büßen für die Gräueltaten, die er ihr angetan hatte, er wird bezahlen für die verschwendete Zeit, die Zeit, die sie ihm geschenkt hat und dafür keine Aufmerksamkeit bekommen hat. Dies war das zweite Mal, dass sie ihm das Leben gerettet hat, ohne Dank, ohne Lob! Sein Tod wird grausam sein, für sie wird es ein Fest.

 

Langsam kam sie wieder zu sich.

Nachdem Skeletor und Evil-Lyn wieder in Snake Mountin angekommen waren, versuchte sie ein wenig zur Ruhe zu kommen, um den Hass zu unterdrücken. Sie wusste von Anfang an, dass Skeletors Plan nicht den gewünschten Erfolg bringen würde. Als er von seinen Gefährt abstieg stieß er Evil-Lyn zur Seite. Sie merkte, dass er im inneren kochte. Er verkroch sich mit seinen Schmerzen, die er sich im Kampf holte, in seinen Thronsaal um sich in der Meditation zu regenerieren. Evil-Lyn wusste das dies Schwachsinn war. Sie nutzte die Zeit, in der sich Skeletor in Trance befand um ihre Träume endlich in die Tat umzusetzen. Ihr waren alle Mittel recht um aus dieser Diktatur zu entkommen. Sie hatte ihre eigenen Pläne, nicht so plumpe und naive wie Skeletor, nein, dieser war genial, er war perfekt! Lange hatte sie darauf gewartet und jetzt war der richtige Zeitpunkt da! Sie wird ihn befreien, den mächtigsten und grausamsten aller Tyrannen, ebenso seine Söldner, bestehend aus brutalen, erbarmungslosen Mutanten und dazu seine Armeen, die bedingungslos marschieren werden, bis auch das Letzte an Guten im Universum vernichtet ist!

Evil-Lyn verschwendete keine Zeit und ging direkt in die große Höhle von Snake Mountin, dort wo sämtliche Fahrzeuge Skeletors untergebracht waren und stieg dort auf einen der Gleiter. Das große Tor war noch nicht ganz geöffnet als sie das Gefährt startete und anschließend davonflog.

 

Tri-Klops war, genauso wie die anderen, erschöpft von der verloren Schlacht und vom langen Marsch durch den tiefen Wald zurück nach Snake Mountin. All diese Rückschläge machten ihn nachdenklich, ließen die Loyalität zu Skeletor schwinden. Doch das tat jetzt nichts zur Sache. Langsam trat er aus dem Schatten. Gerade konnte er noch beobachten, wie Evil-Lyn mit einer solchen Entschlossenheit davonflog. Was hatte sie nur vor? Er war entschlossen dies herauszufinden. Schnell stieg Tri-Klops auf einen der Gleiter und folgte Evil-Lyn, die er gerade noch mit einen seiner Bionischen Augen am Horizont erfasste.

 

„Adam, Adam kannst du mich hören?“

Langsam öffnete er die Augen. Er hatte Angst, sie zu öffnen da er befürchtete, dass seine Träume und Visionen Realität geworden wären. Bei näherem Hinsehen erkannte er Teela, die neben seinen Bett kniete. Er war wieder im Königspalast! Wie er wohl hierher gekommen ist?

„Was ist passiert?“ stöhnte er. „Adam endlich! Du bist vor Grayskull zusammengebrochen, ich und die Masters haben dich dann hierher gebracht!“ flüsterte sie während sie sich einige Tränen aus den Augen rieb. Adam versuchte sich aufzurichten, doch der Schmerz fuhr in durch die Knochen. „Bleib liegen, ruhe dich aus und komm zu Kräften.“ sprach Teela. Adam nickte, lächelte sie an und schloss vor Erschöpfung die Augen! „Ich werde auf dich aufpassen mein Prinz, versprochen!“ flüsterte sie während sie ihm einen Kuss auf die Stirn gab und anschließend den Raum verließ!

 

Die Nacht brach schon herein als Evil-Lyn ihr Ziel erreichte, die Wälder von Valeneria. Ihr bot sich ein majestätischer Blick über die düsteren Wälder, die sich bis zum Horizont erstreckten. Die untergehende Sonne tauchte den gesamten Urwald in ein wunderschönes Abendrot und lies die Welt noch einmal in ihrer schönsten Form zeigen. Immer noch verblüfft von der atemberaubenden Kulisse steuerte Evil-Lyn eine kleine Lichtung in der Nähe des großen Bergmassives an, dass sich durch den gesamten Wald zog und landete dort ihr Gefährt. Sie setzte ihren restlichen Weg rasch zu Fuß fort da es bald dunkel werden würde und es dann hier nur so vor Gefahren wimmeln würde. Im vorbeilaufen bewunderte sie die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen, die in der zivilisierten Welt gar nicht bekannt waren. Verständlich, denn sie befand sich im verbotenen Land! Nach einigen Metern stoppte sie, etwas stimmte nicht. Sie füllte sich beobachtet, etwas hatte sie mit hierher gebracht. Schnell versteckte sie sich hinter einen gewaltigen Baumstumpf eines gefallenen Baumes und starrte in den düsteren Wald. Plötzlich vernahm sie leise Schritte, die immer näher kommen zu schienen. Langsam zeichnete sich aus der bereits eingetretenen Dunkelheit eine schemenhafte Figur ab, die auf den umgestürzten Baum stieg und Ausschau hielt. Evil-Lyn umklammerte ihren Zauberstab fester, bereit alles niederzustrecken was sich ihr in den Weg stellte. Als der Schatten vom Baumstumpf kletterte und seinen Weg fortsetzen wollte, ergriff Evil-Lyn die Chance ihren Verfolger zu stellen. Schnell vollführte sie einige präzise Schläge, die ihren Verfolger zu Boden fielen ließen, anschließend drückte sie ihm ihren Zauberstab an den Hals um ihn unten zu halten. „Nein, aufhören!“ rief die Person mehrere Male. „Tri-Klops? Was zum Teufel willst du hier?“ fragte Evil-Lyn verwundert und auch ein wenig zornig. „Du bist so schnell aus Snake Mountin verschwunden, da wollte ich wissen wo du hin wolltest!“ sprach Tri-Klops hastig. Er versuchte immer noch Luft zu holen, doch Evil-Lyns Attacken waren zu schnell und zu stark gewesen. „Dann verschwinde, und zwar auf der Stelle!“ Evil-Lyn brodelte innerlich, als sie sich umdrehte und weiterging. „Hey warte, ich kann dir helfen, weihe mich in deine Pläne ein und ich werde mein bestes geben!“ schrie Tri-Klops hinterher. Evil-Lyn konnte seine Hilfe brauchen, denn es war bereits stockdunkel und der Eingang fand sich zu zweit besser, vor allem wenn einer ein Nachtsichtgerät bei sich trug! „Na gut, dann komm!“ drängte Evil-Lyn und setzte ihren Weg fort um endlich zur ihrer endgültigen Erlösung zu kommen.

 

Adam befand sich immer noch sehr geschwächt im Halbschlaf als er plötzlich eine Nachricht von der Zauberin bekam. „Adam, große Gefahr droht Eternia! Komm schnell nach Grayskull und du wirst endlich die Antworten auf deine unzähligen Fragen bekommen!“

Langsam kroch Adam aus dem Bett und humpelte den langen Gang von seinen Gemächern entlang nach draußen, wo Cringer ein Mittagsschläfchen hielt. „Cringer, wir müssen nach Grayskull und zwar sofort.“ Stöhnte Adam der sich immer noch mit einer Hand die bandagierte Seite hielt. Die Schmerzen waren so stark, dass es ihn schwarz vor den Augen wurde. Langsam torkelte er zusammen mit Cringer zu einen Battle Hawk und flog auf schnellsten Weg Richtung Grayskull, wo die Zauberin schon ungeduldig auf ihn wartete.

 

Es war schon einige Zeit vergangen als Tri-Klops und Evil-Lyn den Eingang zur Höhle am Fuße des Berges gefunden hatten. Er war vollständig mit Moos und Gebüsch bedeckt, so dass er nur mit Mühe gefunden werden konnte. „Bist du sicher dass wir uns nicht verlaufen haben. Ist schon ziemlich lange her das wir den Eingang betreten haben!“ Evil-Lyn antwortete nicht. Sie war genervt von Tri-Klops ständiger Paranoia, er wurde mehr und mehr zu einer Belastung als zu einer Hilfe, ihre Laune verbesserte sich aber, als sie endlich die großen Höhlen der „Ältesten“ betrat, der aber komplett im Dunkeln lag. Evil-Lyn blickte sich kurz um, erhob ihren Zauberstab, sprach einige Formel und entzündete so die Fackeln, die den runden Saal sofort hell erleuchten ließen. Tri-Klops staunte nicht schlecht. Die Architektur war sehr beeindruckend! An den Wänden fand man viele mysteriöse Inschriften, Zeichnungen, Säulen und Angsteinflössende Statuen. In der Mitte des Raumes befanden sich sowohl zwei große und zwei kleine Säulen, die bis fast unter die Decke des Saals reichten. „Was zum Henker ist das für ein seltsamer Geruch?“ wollte er wissen. „Der Geruch des Todes!“ flüsterte Evil-Lyn zögernd. „Was? Des Todes? Evil-Lyn, wo sind wir hier?“ Tri-Klops rang nach Luft da der Gestank wirklich sehr erdrückend war. „Das, mein lieber Tri-Klops, ist der Torraum!“ entgegnete sie auf eine ruhige und zufriedene Art, die Tri-Klops zum ersten Mal bei ihr sah. „Erzähl mir mehr!“ fordert er, worauf Evil-Lyn fort fuhr: „Vor mehr als tausend Jahren wurden hierher die grausamsten Magier, Druiden und Zauberer verbannt, die sich wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig gemacht hatten. Menschenopfer, Hoodoo, Geisterbeschwörungen, alles Todsünden die mit der sofortigen Verbannung in dieses „Verbotene Land“, wie es die Schriftrollen nannten, zur Folge hatte damit sie keiner armen Seele mehr Leid konnten. Der Aura des Waldes verhinderte, dass die Verbannten ihre Macht benutzen konnten doch sie fanden einen Weg dies zu umgehen. Sie fanden diese Höhlenanlagen, wo sie ihre Macht voll ausschöpfen konnten. Die Rohstoffe die sich im Gestein befanden verhinderten, dass die Aura des Waldes nach innen dringen konnte. Da auch der Weg in die Zivilisation zu weit gewesen wäre vereinten alle Verbündeten ihre Macht um ein riesiges Portal zu erschaffen, dass ihnen helfen sollte aus ihren Gefängnis zu entkommen. Es funktionierte und bald fanden sich alle auf der anderen Seite wieder, eine andere Welt, ein anderes Universum. Seitdem wird dies als „Das Tor zu den Welten“ bezeichnet.

Der Planet, auf den sie landeten, tauften sie auf den Namen Eteria und sollte als erstes die gewaltige Rache der „Ältesten“, so wie sie sich nun nannten, zu spüren bekommen. Das Volk auf Eteria, allesamt Bauern, Fischer oder Handwerker, hatte natürlich keine Chance und fiel dem Terrorregime der „roten Fledermaus“ zum Opfer. Sie legten mit Hilfe der Sklaven gewaltige Anlagen an, die „Fright Zone“, in der die Eterianer bis zum Tode schuften sollten. Um ihre dunkeln Pläne noch erfolgreicher und effizienter ausführen zu können, warben sie aus allen Teilen Eterias mehrere Kopfgeldjäger an, brutale, erbarmungslose Monster die auch den restlichen Widerstand brechen sollten. Unter ihnen befand sich ein junger Magier mit dem Namen Hordak, der für sein Alter gut mit der Kunst der Zauberei umzugehen wies. Die Ältesten unterwiesen ihn und lehrten ihn mehr und mehr den Umgang mit der dunklen Macht, bis er so mächtig und grausam wurde wie die Ältesten selbst. Die Zeit der endgültigen Rache nahte. Hordak bekam das Kommando über die gesamten Armeen der Fright Zone und den Auftrag, durch das Tor zu den Welten zu marschieren und das gesamte Leben auf Eternia vom Antlitz der Welt zu Fegen. Er marschierte in Eternia ihm Zeichen der „roten Fledermaus“ ein und ließ Feuer und Tod sein Markenzeichen sein. Ein Volk nach dem anderen unterwarf sich dem grausamen Kriegsherren, darunter auch das Schlangenvolk. Doch ein Krieger stellte sich ihm entgegen, ein König ließ sich nicht unterwerfen und drängte Hordak und seine Armeen mit Hilfe seiner Verbündeten zurück. Die Rede ist von König Grayskull, der durch sein mutiges Eingreifen das Unheil abwendete und dies dafür mit dem Leben bezahlte. Das Tor wurde verschlossen und jeder schwor, den Namen „Hordak“ niemals wieder auszusprechen. Hordak wusste nichts vom Tode Grayskulls und sinnte nach Rache an dem jungen König und seinen Verbündeten und er würde keine Ruhe finden bis nicht auch das Letzte von ihnen vernichtet ist. Bis zum heutigen Tag!“

„Du willst ihn befreien, oder?“ stotterte Tri-Klops. Langsam bekam er es mit der Angst zu tun, sein Puls wurde schneller und schneller! Evil-Lyn musste kurz lächeln. In ihr stieg langsam die Vorfreude auf den endgültigen Sieg hoch. „Ja, und niemand wird mich jemals aufhalten können!“ Sie wusste, dass Tri-Klops ihr niemals helfen würde! Er war, genau wie der Rest der Menschheit, ein Kleingeist, der Angst vor der Zukunft hatte, Angst vor Veränderungen, Angst vor sich selbst. „Wirst du mir im Weg stehen, oder wirst du mir helfen?“ Ihre Augen blitzten auf, sie erwartete sehnsüchtig die falsche Antwort. „Das ist doch absoluter Wahnsinn! Das kann doch nicht dein Ernst sein?“ stotterte Tri-Klops. „Falsche Antwort!“ flüsterte Evil-Lyn und beförderte ihn mit einer mächtigen Ladung aus reiner Magie an die andere Ecke des gewaltigen Saals. Sein Körper schlug mit voller Wucht in die Wand ein und hinterließ eine dichte Rauchwolke aus Staub. „Niemand wird mich aufhalten, niemand!“ Evil-Lyn schritt langsam vor die großen Säulen in denen sich das Tor bilden sollte, anschließend nahm sie ihren Dolch aus der Halterung ihres rechten Stiefels und schnitt sich damit die Hände auf. Das Blut quoll aus ihren Händen. Dies war nötig, denn nur das Blut eines Magiers und der richtige Zauberspruch konnte das Tor aktivieren. Sie stellte sich in die in den Boden eingravierten Markierungen und sprach die Zauberworte um endlich das Schicksal dieser Welt zu besiegeln, ein für allemal. Die Erde begann zu beben, doch Evil-Lyn ließ sich nicht beirren und vollendete das Ritual. Als sie fertig war begannen die Schriften an den Wänden zu glühen, die Fackeln erloschen, Blitze zuckten. Doch im nächsten Moment stoppte das Beben und langsam bildete sich das Tor zu den Welten inmitten des Säulenaufbaus. Erschöpft fiel Evil-Lyn auf die Knie und rang nach Luft. Sie dachte nicht das es so kraft raubend sein würde. Gerade wollte sie ihren Zauberstab dazu benutzen um sich aufzurichten als sie aus dem Tor vier schemenhafte Gestalten kommen sah.  Das Licht des Tores blendete Evil-Lyn so stark, dass sie nur deren Silhouetten zu sehen bekam. Eine fünfte Gestalt trat aus dem Tor. Diese zeichnete sich entschieden durch die Rüstung und dem langen Umhang ab. Als die Gruppe langsam näher kam erkannte sie, um wenn es sich handelte. Hordak! Seine vier Begleiter mussten die Krieger gewesen sein, die in den Schriften erwähnt wurden. Der Kopfgeldjäger ganz links war am ganzen Körper mit Fell übersät, der andere gleich neben ihn ähnelte einen Schlangenmenschen, doch seine Hände wirkten komisch. Das andere Wesen besaß vier Beine und komische Augen und der letzte sah aus wie eine Maschine. Hordak selbst war in einen roten langen Umhang eingehüllt, dessen Enden sich im Wind bewegten. Darunter erkannte Evil-Lyn eine schwarze Rüstung die mit Messern und Stacheln verziert war. Er blieb kurz vor ihr stehen und blickte sie mit seinen roten, glühenden Augen an. „Erhebe dich!“ sprach er mit tiefer Stimme. Evil-Lyn klammerte sich an ihren Zauberstab fest und richtete sich langsam auf, bevor Hordak fort fuhr: „Dein Blut hat mir die Freiheit geschenkt! Diese Tat soll nicht unbelohnt bleiben!“

„Ja, mein Meister! Lasst mich euch dienen und ihr werdet eure Rache bekommen nach der ihr euch so lange sehnt!“ keuchte Evil-Lyn. Langsam verbeugte sie sich worauf Hordak mit dem Kopf nickte und sprach „So soll es sein! Leech, Mantenna, Dragstor, erkundet das Areal und bereitet alles vor. Grizzlor, kontaktiere die Streitkräfte. Der Tag der Rache ist gekommen!“

 

 

Fortsetzung folgt!